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Colonia Tovar in Venezuela - Dorf der deutschen Einwanderer

  • Autorenbild: Orlando Rodriguez
    Orlando Rodriguez
  • 23. Okt. 2016
  • 3 Min. Lesezeit
Im venezolanischen Bundesstaat Aragua liegt die malerische Kleinstadt Colonia Tovar nur 70 Kilometer von der Hauptstadt Caracas entfernt. Die Gemeinde, die gerademal 14.000 Einwohner zählt, ist in etwa 1.900 Metern Höhe gelegen und am 8. April 1843 gegründet worden. Bei einem Großteil der Bevölkerung handelt es sich um deutsche Einwanderer, die einst vom Kaiserstuhl über den französischen Küstenort Le Havre nach Colonia Tovar kamen. Etwa 358 Menschen waren es, die 1843 von Forchheim, Oberbergen, Wyhl und Endingen in die Stadt strömten. Die Bewohner Süddeutschlands popularisierten den deutschen Fachwerkstil, bauten Obst und Gemüse an und begannen, deutsches Bier zu brauen. In den 60er Jahren wurde in Colonia Tovar eine asphaltierte Straße gebaut, sodass die Stadt immer populärer und auch moderner wurde.

Colonia Tovar wird von einem tropischen Klima bestimmt, das für ganzjährig angenehme Temperaturen sorgt. Durchschnittlich betragen die Jahreswerte etwa 20 Grad Celsius, weshalb vor allem Aktivurlauber nach Colonia Tovar kommen. In den Monaten Februar bis April ist es mit Temperaturen von 20 bis 22 Grad Celsius am wärmsten. Urlauber, die Colonia Tovar besuchen, sollten wärmende Kleidung in ihrem Reisegepäck einbeziehen, da das Thermometer in der Nacht kaum zehn bis zwölf Grad Celsius übersteigt. Die Monate Januar bis April gelten auch als beste Reisezeit, da die venezolanische Gemeinde in der zweiten Jahreshälfte die meisten Niederschläge zu verzeichnen hat.

Colonia Tovar befindet sich in dem venezolanischen Bundesland Aragua, das auf der einen Seite von karibischen Ständen und auf der anderen Seite von dichtem Regenwald umgeben ist. Aragua ist auch Standort des Nationalparks Henri Pittier, der von Colonia Tovar aus binnen kürzester Zeit erreicht werden kann. Auch wenn es damals noch nicht einmal 400 Menschen waren, die von Deutschland nach Venezuela kamen, sind es heute ungefähr 14.000 Einwohner, die in Colonia Tovar zu Hause sind und die Traditionen Süddeutschlands beibehalten. Im Hintergrund der Stadt ragen die Küstenkordilleren auf, die Urlaubern perfekte Wanderbedingungen bieten. Die ältesten Mitbürger können noch einen niederdeutschen Dialekt sprechen, den jüngere Menschen jedoch kaum noch beherrschen. Hauptsächlich ist hier die spanische Sprache heimisch, wobei versucht wird, den deutschen Dialekt auch weiterhin zu pflegen und zu verbreiten. Neben deutscher Hausmannskost legt man in Colonia Tovar auch viel Wert auf deutsche Feiertage. Besonderen Anklang findet der Fasching, der mit Festtagssprüchen und Fastnachtskleidung gebührend gefeiert wird.


Colonia Tovar ist ein richtiges Schwarzwalddorf inmitten einer fruchtbaren tropischen Landschaft. In Colonia Tovar fühlen sich Besucher wie in Süddeutschland, da die Stadt von rustikalen Fachwerkbauten bestimmt wird, die einst von badischen Einwanderern erbaut wurden. Von Bergketten und üppigen Waldlandschaften umgeben erweckt Colonia Tovar den Eindruck einer badischen Stadt. Hier finden Touristen Gaststätten vor, die deutsches Bier, Brot und variantenreiche Gerichte, wie zum Beispiel Eisbein mit Sauerkraut, servieren. Zum Nachtisch gibt es Erdbeertörtchen und Sahne, die von Kellnerinnen serviert werden, die prachtvolle Trachten tragen. Einwohner verkaufen auch Kuckucksuhren, die ebenfalls im Schwarzwald hergestellt werden. Im heimischen Museum können Besucher der Vergangenheit von Colonia Tovar ganz nah kommen, da die Ausstellungsräume viele geschichtliche Exponate und Kunstgegenstände preisgeben. Hier werden unter anderem eine originelle Kaffeemühle, historische Schmiedewerkzeuge und eine altertümliche Bibliothek bestaunt. Zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten zählen auch zwei Kirchen, deren Türme sämtliche Fachwerkbauten überragen. Die Hotels und Gaststätten der Stadt tragen die Namen „Kaiserstuhl“ und „Rebstock“, wobei der Lottoladen als „Das Glück“ betitelt wird. Wunderschönes Fotomotiv ist das Stadttor, das von zwei imposanten Türmen flankiert wird und Besuchern den Weg in das Innere der Gemeinde weist.



 
 
 

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